auf dem weg

eine dünne haut haben.
man sagt, er habe eine dünne haut:

da sitzt ein alter mann im bus
und schaut nach draußen sitzt

ganz vorn hinterm fahrer die
haut pergament das
nachlässig getrocknet wurde
und falten schlug wie frischhaltefolie

altersfleckig liegt sie
auf den knochen und
durchschimmernd die
abwesenheit des fleisches

der geist flog (wie ein vögelchen)
hinaus so bleibt

ein leerer alter mit glasigen augen
auf dem weg

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Kategorisiert in Logbuch, Notizen

Von Wiebke Zollmann

Schreibt, übersetzt, fotografiert. Absolventin des Schweizerischen Literaturinstituts. Mentorin bei Online-Literaturmentorat. Texterin & Fotografin für The Naghash Ensemble aus Armenien

Ein Kommentar

  1. tja, das mit dem geist, der verflogen ist, ist nicht wie mit dem fleisch, das fehlt. da ist so vieles in dem, was als körper bleibt, nur können wir nicht durchdringen. das eine sehen wir, das andere ist die vermutung. und die teile ich nicht. der geist bleibt solange der körper da ist. seine form ist uns vielleicht fremd.

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