ilija trojanow bespricht in der welt online »die geschichte eines dorfes am meer« von thoppil m. meeran, aus dem tamil von torsten tschacher. wir bemerken nebenbei: auch die rezensionen aus seiner feder strotzen vor sprachfreude.
»Als ungewöhnlich und faszinierend erweist sich die Struktur des Textes, der sich nicht wie in der westlichen Literaturtradition üblich auf eine oder mehrere Figuren konzentriert und diese zu immer dichterer Komplexität entwickelt, während das Gesellschaftliche im Hintergrund intoniert wird wie ein Orchester im Rücken eines virtuosen Klaviers. Vielmehr stehen die wechselseitigen Beziehungen im Mittelpunkt, die Figuren treten dahinter zurück, wie bei einer Familienaufstellung, bei der sichtbar wird, wie die Verknüpfungen aus der Vergangenheit sich zu gegenwärtigen Lähmungen zusammengezogen haben. […] Wäre das nicht ein Grund, zu solcher Literatur zu greifen: endlich mal wieder überrascht zu werden, anstatt bei der Wiederholung des Bekannten einzudämmern?«
via Die Würde eines Haifischflossenhändlers – Nachrichten Print – DIE WELT – Literatur – WELT ONLINE.