Haritschawankh

Aus Gymri fährt eine Marschrutka direkt in das Dorf Haritsch. Vierzig Minuten, 300 AMD, rund 60 Cent. Als ich aussteige, finde ich mich zum ersten Mal allein in einem armenischen Dorf wieder. Natürlich nicht ganz allein, ein junger Armenier zeigt mir den Weg zur Kirche, Haritschavankh. Es ist kalt hier, angenehm kühl für armenische Verhältnisse. Von den Befestigungsmauern kann man in das Tal sehen, Jugendliche haben sich am Hang niedergelassen.

Ausblick nahe Haritschavankh

Ich fotografiere und treffe auf zwei Frauen und einen Jungen. „Wer bist du, was machst du.“ Mit Englisch und Armenischbrocken kommen wir ins Gespräch, sie laden mich zum Kaffee ein – woraus ein ausgedehntes Mittagessen wird, bevor um zwei Uhr ein Bus, mein erster großer Bus in Armenien,  mich nach Arthik bringt. Aus der sieben Kilometer und 100 AMD, 20 Cent, entfernten kleinen Stadt fahren Marschrutki nach Jerewan. Eineinhalb Stunden, 1.300 AMD, 1,60 Euro. Einmal Metro, 50 AMD, 10 Cent, und ich bin daheim.

Von Wiebke Zollmann

Schreibt, übersetzt, fotografiert. Absolventin des Schweizerischen Literaturinstituts. Mentorin bei Online-Literaturmentorat. Texterin & Fotografin für The Naghash Ensemble aus Armenien