hinterhof.geschehen

in der nachmittagshitze sammeln sich
die streifen jenes augenblickes

als sich ein fremder
in deinen hinterhof verirrte

wo deine schwester
die schwarzgekohlte haut
der auberginen schälte

wo ihr euch tage später
beiläufig verabschiedet
wie für stunden

und sie nicht wiederkam
wie auch sonst
niemand

nur magere katzen wühlten
noch einige stunden
in den mülltonnen

euch aber hatte es
die sprache verschlagen zuerst

und dann blieb kein ort
den man zuhause noch
nennen könnte.

Von Wiebke Zollmann

Schreibt, übersetzt, fotografiert. Absolventin des Schweizerischen Literaturinstituts. Mentorin bei Online-Literaturmentorat. Texterin & Fotografin für The Naghash Ensemble aus Armenien