am sonntagmittag steigt eine alte dame mit gehstock aus dem bus, der zu spät ist und dessen alarm ungeachtet erklingt wie ein wecker, der mit höchster frequenz zum aufstehen mahnt, ehe es zu spät ist. die orte auf der elektronischen tafel entsprechen nicht den ortsschildern, aber hier ist niemand, der sich verirren könnte, der nicht wüsste, wo er ist (wenngleich niemand sagen könnte, was er hier will, aber die gärten stehen in voller blüte und fast märchenhaft räkeln sich die malven vor den hauswänden); die alte steht erst auf, als der bus steht, dann geht sie auf den stock gestützt langsam zum ausgang und stufe für stufe ertastend steigt sie aus dem bus. ihr dankesruf dem fahrer zugewandt verfängt sich auf halbem weg im bauch des buses, denn von vorn dringt das motorengeräusch und der fahrer ist ungeduldig, er will die türen schließen. dann endlich, endlich geht es weiter.
dass es noch wege gibt in dieser region, und dass es noch menschen gibt, die sie heimat nennen, und dankbar sind, dass diese wege befahren werden – der dank verhallt stets ungehört, denn wer sich bedankt, tut es zu leise oder mehr für sich:
denn der gute gedanke zählt und zählt zu wenig.