Hovhannes Grigoryan: Polizeiliche Information

Achtung,
wichtige Information:
Am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts um 16 Uhr 15
hat das armenische Volk seine Heimat verlassen
und ist nicht wieder zurückgekehrt.
Äußere Kennzeichen: jahrhundertealt,
leidvoll, talentiert, arbeitsam, geduldig,
in den Augen grenzenlose Trauer und
das Herz an einigen Stellen gebrochen …
Wir bitten deshalb,
dringend das Parlament zu informieren:
In einigen Tagen wird
für die nächste Wahl ein Volk
nötig sein …

Hovhannes Grigoryan
(Originaltext: Ոստիկանական լրատու)

arsinee khanjian im interview auf civilnet.tv (video auf englisch)

anlässlich des gedenktages des völkermords an den armeniern am 24. april spricht die schauspielerin und aktivistin arsinee khanjian im interview bei civilnet.tv über ihr engagement und die entwicklungen hinsichtlich der anerkennung des genozids. der beitrag endet mit einigen interessanten gedanken zur funktion von künstlern als botschafter ihres landes – und dass ein bewusstsein dafür in armenien – völlig fehle. ein auszug:

»es gibt [in armenien] kein verständnis und keine wertschätzung der tatsache, dass unsere kulturschaffenden und unsere künstler den selben zweck erfüllen wie unsere außenminister und botschafter […] wenn man auf einem filmfestival einen französischen film sieht oder ein französischer botschafter durch die lande reist, dann ist es der film, der von belang ist. es ist der film, den die menschen sehen – und nicht das, was in ein, zwei paragrafen oder auf einer seite abgedruckt wird.«

© civilnet.tv 2012

 

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Armenien

vertonte nagash-gedichte

der dirigent und pianist john hodian vertont mit dem nagash ensemble, bestehend aus dem vokalquintett luys, einigen von armeniens besten duduk-, oud- und dhol-musikern, ergänzt von einem streichquartett gedichte von mrktich nagash (1390-1470) über exil und fremde. um die aufnahmen und die produktion des projektes zu ermöglichen, setzen die musiker auf crowd-founding. dafür haben sie eine webseite aufgeschaltet, deutsche und englische übersetzungen von nagashs gedichten bereitgestellt und ein kleines belohnungstreppchen für die spendenden gebaut. eine cd, eine cd im buch, ein persönlicher dank oder für finanzkräftigere mäzene (ab spenden in höhe von 5.000 euro) auch gleich ein hauskonzert mit armenischem mahl.

jeder gibt, was er kann. das muss nicht viel sein, erklärt john hodian im newsletter. egal, wie viel du gibst: you’re part of it:

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Armenien